Menschen haben in Deutschland ungefähr einen Keratokonus.
Keratokonus (Hornhautkegel): Ursachen, Korrektur und mehr
Infos & Tipps für Menschen mit Keratokonus
Die Welt wirkt regelrecht verzerrt und schon kurz nach dem Besuch beim Augenoptiker können Sie mit den neuen Kontaktlinsen oder der neuen Brille nicht mehr scharf sehen? Der Grund dafür kann ein Keratokonus sein, der auch Hornhautkegel genannt wird. Wir klären Sie über diese Augenkrankheit und ihre Ursachen und Symptome auf – und zeigen Ihnen natürlich auch, wie Keratokonus sich korrigieren lässt, damit Sie besser, schärfer und entspannter sehen können.
Was genau ist ein Keratokonus (Hornhautkegel)?
Ein Keratokonus ist eine Augenkrankheit, bei der die Hornhaut des Auges immer dünner wird und sich immer stärker kegelförmig verformt. Das erklärt auch den Namen Keratokonus: Das griechische Wort Keras bedeutet „Horn“ und das lateinische Wort conus heißt übersetzt „Kegel“.
Ein Keratokonus ist also eine besondere und besonders starke Form der Hornhautverkrümmung. Wegen ihrer Kegelform bricht die Hornhaut dabei das in das Auge eintretende Licht in verschiedene Richtungen. Anders als bei einem gesunden Auge gibt es deshalb keinen eindeutigen Brennpunkt auf der Netzhaut – und damit auch kein scharfes Bild.
Was sind die Ursachen für einen Keratokonus (Hornhautkegel)?
Trotz zahlreicher Studien konnten Forscher die Ursachen für einen Keratokonus bisher nicht eindeutig identifizieren. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Kollagenmoleküle nicht stark genug vernetzt sind und die Hornhaut deshalb nicht stabil genug ist. Aus diesem Grund soll sie demnach nicht in der Lage sein, dem Augeninnendruck standzuhalten – und wird immer weiter nach vorne gedrückt und deshalb auch immer dünner.
Mediziner nennen neben einer genetischen Veranlagung noch weitere Gründe, die einen Keratokonus begünstigen können:
- häufiges Reiben der Augen, das die Stabilität der Hornhaut beeinträchtigt
- Unterfunktion der Schilddrüse
- Umweltfaktoren
- Erkrankungen wie Neurodermitis
Welche Symptome für Keratokonus (Hornhautkegel) gibt es?
Wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome bei sich bemerken, sollten Sie unbedingt einen Augenarzt oder Augenoptiker aufsuchen. Denn dieser kann in einer Untersuchung ermitteln, ob Sie einen Keratokonus haben und wie dieser sich korrigieren lässt.
- verzerrte Sicht
- häufige Änderungen Ihrer Sehstärke
- starke Lichtempfindlichkeit
- Sehen von Ringen oder Strahlen um Lichtquellen
- schlechte Sicht bei wenig Licht
- Sehen von Doppelbildern, Schatten oder Schlieren
- von der Seite ist zu sehen, dass Ihr Auge nach vorne gewölbt ist (nur bei starkem Keratokonus)
Untersuchung beim Augenoptiker oder Augenarzt
Es ist oft nicht ganz einfach, einen Keratokonus zu diagnostizieren, da er gerade im Anfangsstadium stark einer Hornhautverkrümmung ähnelt. Wenn die Werte der Sehschwäche sich aber oft ändern und eine Kurzsichtigkeit stärker wird, sind das zumindest erste Anzeichen für einen Keratokonus. Um zweifelsfrei festzustellen, ob Sie einen Keratokonus haben, sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen, da dieser über die erforderlichen Geräte für die Diagnose verfügt.
Keratokonus korrigieren – so geht’s
- Brille
- Kontaktlinse
- vor allem bei besonders schweren Fällen: Augenoperation
Nur im Anfangsstadium: Brillen zur Korrektur von Keratokonus
Mit einer Brille lässt sich ein Keratokonus nur im Anfangsstadium korrigieren. Sobald die Hornhaut sich stärker verformt hat und weiter ausgedünnt ist, ist eine Korrektur mit einer Brille dagegen nicht mehr möglich und es sind Kontaktlinsen zu tragen.
Kontaktlinsen korrigieren Keratokonus
Kontaktlinsen sind die optimale Korrektur für Keratokonus, da sich mit ihnen ca. 80 Prozent aller Fälle korrigieren lassen. Anfangs können Sie dabei auch noch spezielle weiche Kontaktlinsen tragen, fortgeschrittene Hornhautkegel lassen sich dagegen nur noch mit formstabilen (harten) Kontaktlinsen korrigieren. Im Gegensatz zu ihren weichen Verwandten schwimmen diese auf dem Tränenfilm, wodurch die Unebenheiten weitgehend ausgeglichen werden. Die Kontaktlinsen passt dabei ein Augenoptiker oder Augenarzt einzeln für jedes Auge an. Das Ergebnis sind individuell produzierte, maßgeschneiderte Sehhilfen, die passgenau auf der Hornhaut sitzen und so dafür sorgen, dass Menschen mit Keratokonus gut sehen können.
Bei schweren Fällen: Augenoperationen bei Keratokonus
Bei besonders schweren Fällen lässt sich ein Keratokonus noch nicht einmal mehr mit formstabilen Kontaktlinsen korrigieren. In diesen Fällen kann eine Operation die einzige Methode sein, um die Augenkrankheit zu behandeln. Hierbei gibt es unter anderem die folgenden Methoden.
- Beim Cross-Linking entstehen neue Quervernetzungen auf der Hornhaut, was ihre Stabilität erhöht und so dafür sorgt, dass sie sich nicht mehr so leicht verformt. Cross-Linking kann das Fortschreiten eines Keratokonus für einen begrenzten Zeitraum oder sogar ganz aufhalten.
- Implantationen: Es können Ringsegmente oder Vollringimplantate in die Hornhaut eingesetzt werden, um den Hornhautkegel zu verkleinern.