Kurzsichtigkeit bei Kindern

Risiken vermeiden – mit Myopie-Management

Bei Kindern kann eine fortschreitende Kurzsichtigkeit – oder Myopie-Progression, wie es in der Fachsprache heißt – gefährlich sein. Denn mit zunehmender Kurzsichtigkeit steigt auch das Risiko schwerer Augenerkrankungen – und zwar um das bis zu 127-fache. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder später z. B. an einem Glaukom oder einer Netzhautablösung leiden, lässt sich senken: mit my M, dem Myopie-Management von MPG&E.

Kurzsichtige Kinder: Risiken kennen und erkennen

Kurzsichtigkeit bei Kindern: Myopie-Management hilft

Kurzsichtigkeit in der Kindheit: Risiken für das spätere Leben

Aber inwiefern kann eine Myopie (Kurzsichtigkeit) für Kinder eigentlich ein Risiko darstellen? Eine Myopie ist eine sogenannte optische Abweichung und an sich nicht gefährlich. Übersteigt diese Abweichung -6,00 dpt, spricht man von einer hohen Myopie. Vor allem wenn diese bei Kindern unter 12 Jahren auftritt, ist das Risiko einer hohen Myopie im späteren Leben groß. Die Forschung hat gezeigt, dass die Risiken, die mit einer hohen Myopie verbunden sind, nicht vernachlässigt werden sollten. Denn mit der Zunahme der Kurzsichtigkeit steigt auch die Wahrscheinlichkeit von Augenerkrankungen im Erwachsenenalter. So trägt zum Beispiel ein Mensch mit einer Myopie zwischen -5,00 dpt und -7,00 dpt ein mehr als zwanzigfach erhöhtes Risiko für irreversible Schädigungen des Sehvermögens.

Mal so hoch ist das Risiko schwerer Augenerkrankungen für Kurzsichtige.

 

Risikofaktor

Myopie

Glaukom
(Grüner Star)

Katarakt
(Grauer Star)

Netzhaut-
ablösung

Makula-
degeneration

-1,00 bis
-3,00 dpt

2,3-fach

2,1-fach

3,1-fach

2,2-fach

-3,00 bis
-5,00 dpt

3,3-fach

3,1-fach

9,0-fach

9,7-fach

-5,00 bis
-7,00 dpt

3,3-fach

5,5-fach

21,5-fach

40,6-fach

größer
-7,00 dpt

-

-

44,2-fach

126,8-fach

Myopie-Management: Risikofaktoren frühzeitig erkennen

Welche Risikofaktoren gibt es?

Bei Kindern, die mit großer Wahrscheinlichkeit eine hohe Myopie entwickeln, ist es wichtig, dieses Risiko früh zu erkennen. Nur dann haben Sie zusammen mit Ihrem Augenoptiker oder Augenarzt die Chance, eine fortschreitende Myopie zu verlangsamen oder sogar zu stoppen.

An welchen Indikatoren können Sie erkennen, ob Ihr Kind gefährdet ist? Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass eine Myopie-Progression mit den folgenden drei Faktoren zusammenhängt:

Vererbung

Sind Eltern oder ältere Geschwister myop (kurzsichtig), besteht ein hohes Risiko, dass ein Neugeborenes die Myopie erbt. Achten Sie auch darauf, ob es Familienmitglieder gibt, die an einer Netzhautablösung leiden.

Lebensführung

Schaut Ihr Kind täglich lange auf Tablet, Smartphone oder Notebook? Dieser „Nahsehmodus“ begünstigt eine Myopie-Progression genauso wie zu wenig Tageslicht oder zu wenig Aufenthalt im Freien.

Ethnische Herkunft

Bis zu 80 Prozent der Bevölkerung im asiatischen Raum ist kurzsichtig. Bei Kindern asiatischer Abstammung ist eine fortschreitende Kurzsichtigkeit deshalb noch wahrscheinlicher als bei anderen Kindern.

Myopie-Management: Was können Eltern tun?

Myopie-Management: Was Eltern tun können

Myopie-Progression um bis zu 50 % senken

Bisher gibt es leider keine Möglichkeit, eine fortschreitende Kurzsichtigkeit vollständig aufzuhalten. Ihrem Augenoptiker oder Augenarzt stehen jedoch Methoden zur Verfügung, die den Myopie-Fortschritt verlangsamen können. Diese werden unter dem Begriff „Myopie-Management“ zusammengefasst. Um bis zu 50 Prozent lässt sich der Fortschritt der Kurzsichtigkeit damit aufhalten, wenn das Risiko früh erkannt und rechtzeitig eine Behandlung begonnen wird. Das Myopie-Management kann so entscheidend dazu beitragen, ob Ihr Kind z.B. eine riskante Myopie von -6,00 dpt oder nur eine geringe von -3,00 dpt entwickelt. Dieses Ziel zu erreichen und so das Risiko späterer Augenerkrankungen zu senken, liegt auch in den Händen der Eltern. Neben dem Besuch eines Myopie-Management-Spezialisten können sie vor allem die folgenden zwei Dinge tun.

Weniger Handy & Co.

Smartphone, Tablet und Notebook sind für immer mehr Kinder Teil ihres täglichen Lebens. Das Problem: Die Augen stellen sich beim Blick auf das Display auf einen Punkt in der Nähe ein. Dies kann langfristig zum Wachstum des Auges und damit zu fortschreitender Kurzsichtigkeit führen. Ihr Kind sollte Handy & Co. deshalb nicht zu lange nutzen – reduzieren Sie also gegebenenfalls die Zeit im „Nahsehmodus“. Mindestens alle 20 Minuten sollte Ihr Kind außerdem den Blick vom Display lösen und ihn in die Ferne schweifen lassen.

Bei Tageslicht rausgehen

Sich im Freien aufzuhalten und dort aktiv zu sein, hat viele Vorteile – auch für die gesunde Entwicklung des Auges. Im Zusammenhang mit der Myopie wirken sich die wechselnde Fokussierung der Augen auf verschiedene Distanzen und das Tageslicht positiv auf die Netzhaut aus – hier spielt auch die Aufnahme von Vitamin D eine wichtige Rolle. Achten Sie deshalb darauf, dass sich Ihr Kind täglich am besten zwei Stunden oder länger im Freien aufhält.

Myopie-Management:
Was können Augenoptiker und Augenarzt tun?

Myopie-Management: Orthokeratologische Kontaktlinsen helfen

Myopie managen: mit orthokeratologischen Kontaktlinsen

Ein sehr wirksamer Weg zur Begrenzung der fortschreiten­den Myopie sind sogenannte ortho­keratologische Kontaktlinsen (DreamLens). Studien haben bestätigt, dass die ortho­keratologische Korrektur die fortschreitende Myopie und deren Folgen hemmt. Das spezielle, maßgeschneiderte Design dieser „Nachtlinsen“ modelliert dabei die Hornhaut im Schlaf äußerst exakt im Mikrometer-Bereich und korri­giert so die Kurzsichtigkeit Ihres Kindes. Die Hornhaut behält die modellierte Form am folgenden Tag – das Ergebnis: Ihr Kind kann nach dem Aufstehen den ganzen Tag lang ohne Brille oder Kontaktlinsen scharf sehen.

Einfach

Kinder lernen schnell, mit den orthokeratologischen Kontakt­linsen umzugehen. Eltern können dabei – gerade in der Anfangszeit – unterstützen, z. B. morgens beim Absetzen von DreamLens.

Keine Brille mehr

DreamLens werden nur nachts getragen. Tagsüber kann Ihr Kind dann ganz ohne störende Brille oder Kontakt­linsen scharf sehen – und ganz entspannt in die Schule gehen, spielen, Sport treiben…

Reversibel

Trägt Ihr Kind DreamLens nicht mehr, kehrt die Form der Horn­haut nach wenigen Tagen in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Ihr Kind benötigt dann also auch wieder Kontakt­linsen oder Brille, um scharf sehen zu können.

Myopie-Management: Weiche Spezial-Kontaktlinsen helfen

Myopie managen: mit weichen Spezial-Kontaktlinsen

Neben orthokeratologischen Kontaktlinsen können auch spezielle weiche Kontaktlinsen das Fortschreiten einer Myopie begrenzen. Ihr Einsatz hat in Tests ähnlich gute Resultate erzielt. Diese weichen Spezial­kontaktlinsen haben einen ähnlich hohen Individuali­sierungs­grad wie die orthokeratologischen Kontaktlinsen. Im Gegensatz zu den ortho­kerato­logischen Kontaktlinsen werden die weichen Spezial-Kontaktlinsen tagsüber getragen.

Myopie-Management: Atropin-Augentropfen helfen

Myopie managen: mit Atropin-Augentropfen

Atropin-Augentropfen werden in der Augen­heilkunde unter anderem bei verschiedenen Augen­erkrankungen eingesetzt, um das Auge zu entspannen und Schmerzen zu reduzieren. Studien belegen außerdem, dass sich mit Atropin auch das Fortschreiten der Myopie verlang­samen lässt. Es wurden dabei kurzfristig gute Ergebnisse erzielt – sogar sehr niedrige Dosen haben einen positiven Effekt. Eventuelle Neben­wirkungen bei der Anwendung über einen längeren Zeitraum sind noch nicht bekannt. Atropin-Augentropfen sind verschreibungs­pflichtig und dürfen deshalb nur von Augenärzten verordnet werden.

So starten Sie mit Myopie-Management

Eltern sollten die Kurzsichtigkeit (Myopie) Ihres Kindes bewusst wahrnehmen und ernst nehmen. Dabei gilt: Die Zunahme einer Myopie ist kein unverrückbares Naturgesetz. Mit my M – dem professionellem Myopie-Management von MPG&E – ist es möglich, sie einzudämmen oder sogar zu stoppen. Welche Methode für Ihr Kind und Ihre individuelle Situation die richtige ist, sollten Sie dabei immer zusammen mit einem erfahrenen Spezialisten entscheiden.